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Liebe Hündeler!

Ein Welpe kommt auf die Welt – ein Hund ist geboren!

Es ist wunderschön, die Welpen zu sehen, ihre Entwicklung mitzuverfolgen und zu wissen, DAS wird der Hund sein, den ich für viele Jahre als Partner an meiner Seite habe.

Ich hatte das Glück, meine Nala nach der 4. Lebenswoche jederzeit besuchen zu dürfen bei der Züchterin, was ich auch gemacht habe. Was aber ist mit dem Welpen in den ersten vier Wochen? Wieso dürfen fremde Menschen diese Wesen nicht besuchen? Welche Entwicklung macht der geborene Hund in den vier Wochen? Das sind Fragen, die ich in diesem Beitrag beantworten werde.

Nesthocker

Die Welpen werden geboren, mit dem Schwanz zuerst. Die Mutter zerbeisst die Nabelschnur und trocknet ihre Jungen ab. Das hat auch damit zu tun, dass die Atmung und die Darmtätigkeit vom Welpen angeregt werden. Sobald alle Welpen geboren sind, werden die Halter der Mutterhündin erst mal die Wurfbox säubern und sich um die Mutter kümmern. Die Geburt ist sehr anstrengend. Natürlich werden die Geburtszeit und das Geburtsgewicht notiert (bei Züchtern und in Tierinstitutionen).
Die Welpen sind Nesthocker, sie sind die ersten Wochen völlig auf ihre Mutter angewiesen. Nach der Geburt sind die Welpen sehr hungrig und finden meist zielgerichtet die Zitze der Mutter. Dort „docken“ sie an und trinken die Milch. Diese Zitze finden sie aber wegen ihrer Nase und nicht mit den Augen, weil sie noch blind sind.

Sie riechen und spüren die Wärme (das Kontaktliegen ist hier schon sehr ausgeprägt). Die ersten zwei Wochen bedeuten für die Welpen schlafen und trinken. Sie „kriechen“ zur Zitze der Mutter, da sie ihr Gewicht noch nicht tragen können, geschweige denn ein Gleichgewicht zu haben. Mit diesem Kriechen stärken sie ihre Muskeln und bereits jetzt beginnt die Koordination. In den ersten zwei Lebenswochen der Welpen verdoppeln sie meistens ihr Gewicht.

Die erste Muttermilch (Kolostrum) ist sehr wichtig, da sie viele Nährstoffe und Immunstoffe enthalten, die sehr wichtig sind für die kleinen Hundewesen. Das Kolostrum schützt die Kleinen in der ersten Lebenswoche auch vor Infektionen.

Die Entwicklung der jungen Hunde in den ersten vier Wochen ist rasant. Mit der Aufnahme der Muttermilch stärken sie ihr Immunsystem. Das ist vor allem der Grund, weshalb in den ersten vier Wochen keine fremden Menschen zu den Welpen dürfen. Auch die Züchter oder weiteren Betreuer tragen Handschuhe und Überzüge für ihre Schuhe, nur dass einfach keine Bakterien etc. zu den Hunden gelangt.

Augen

Die Welpen sind in den ersten 10 Tagen blind. Die Äuglein sind zu und diese werden in dieser Zeit auch nicht geöffnet. Nach den 10 Tagen öffnen die Welpen ihre Augen und die sind bei fast allen Hunden blau. Das Sehvermögen entwickelt sich dann in den folgenden drei Wochen und die Augenfarbe entwickelt sich in den folgenden fünf bis sechs Wochen. Die definitive Farbe der Augen, auch die Helligkeit der Farben hat sich beim Hund erst mit ca. sechs Monaten fertig entwickelt.

Weil bei der Geburt die Pigmente in den Augen fehlen, sind diese blau. Die Pigmente entwickeln sich erst und so bekommt der Hund dann auch seine Augenfarbe. Bei Hunden, die die blaue Augenfarbe behalten, ist das genetisch bedingt.

Ohren

Ja, auch die Ohren sind geschlossen vom Welpen. Diese öffnen sich auch nach ca. 10 Tagen und der Gehörsinn entwickelt sich dann immer besser.

Wenn wir uns nun vorstellen, dass die Augen und die Ohren sich nach etwa 10 Tagen öffnen, dann sollten wir wissen, was auf den Welpen „einprasselt“. Ja, das Seh- und Hörvermögen muss sich noch entwickeln, aber ich finde das schon eine riesige Leistung, mit welcher die Welpen da zurechtkommen müssen.

Der Geruchssinn muss sich auch weiter entwickeln. Der Grundgeruchssinn aber besteht vom 1. Tag an.

Sie nehmen mehr von der Umwelt wahr und ganz wichtig, sie können jetzt selber den Urin und Kot absetzen. Vorher hat die Mutter die Welpen dazu stimuliert. Die Körperwärme reguliert sich selber, so dass sie nicht mehr von der Mutter oder ihren Wurfgeschwistern abhängig sind. Ab dieser 2. Lebenswoche, beginnen die Hundebabys sich mehr und mehr zu bewegen in der Wurfkisten.

3. und 4. Lebenswoche

Die Welpen werden unabhängiger und erkunden ihre Umgebung und die Sozialisation beginnt. Sie spielen mit den Geschwistern, können ab und zu für eine kurze Zeit auch die Wurfbox verlassen. Die Welpen versuchen zu sitzen, zu stehen und zu laufen. Sie reagieren auf Geräusche und erkennen dann auch bald, dass sie selber bellen ☺️. Sie üben sich auch in der eigenen Körperpflege. Die Mutterhündin hat aber weiterhin alles unter Kontrolle.

Das sind die ersten vier Lebenswochen der Welpen – ein wirkliches Wunder, wie ich finde.

Weiter geht es im nächsten Beitrag mit den folgenden vier Wochen vom Welpen.

Liebe Grüsse
Vita