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Welpenkurs

Liebe Hündeler!

Wie im letzten Beitrag erwähnt, könnte ich noch viel über die Welpenzeit erzählen und auf was zu achten ist. Viel besser ist es, wenn die Hundehalter einen Welpenkurs besuchen.

Was muss ein Welpenkurs beinhalten?

Im Welpenkurs lernt der Hund spielerisch. Natürlich gibt es Spielsequenzen im Kurs, aber nicht dauernd und vor allem angepasst. Der Welpe soll mit den anderen Welpen spielen können, sei es im Herumtollen, Fangen spielen oder Verstecken spielen. Das kennt der Welpe schon, denn mit seiner Mutter oder seinen Geschwistern hat er gespielt.

Wichtig in dieser Lebensphase ist vor allem der Aufbau der Bindung zum Hund. Das Vertrauen müssen wir uns erarbeiten, und zwar beidseitig. Wenn wir unserem Hund Sicherheit geben, bekommen wir das Vertrauen und die Bindung wird stärker – wenn wir Sicherheit bei unserem Welpen spüren, haben wir Vertrauen und die Bindung wird stärker. Ja, es ist ein gegenseitiges Aufbauen, ein Zusammenfinden und das erreichen wir, indem wir zusammen arbeiten.

Der Welpe wird abgerufen über eine Distanz von maximal 2 bis 3 Metern. Alles, was uns der Welpe anbietet, loben wird. Setzt er sich vor uns hin, bestätigen wir das „sitz“, legt er sich vor uns hin, bestätigen wir das „platz“. Wichtig aber ist, wir gehen auf dem Platz hin und her. Folgt uns der Hunde, loben wir das. Wir dürfen den Welpen aber nie alleine lassen! Es darf draussen zu keiner Situation kommen, in welcher sich der kleine Hund verlassen fühlt, alleine fühlt. Das „Abnabeln“ von seiner Mutter und seinen Geschwistern ist noch immer frisch und dies darf sich einfach nicht wiederholen in den ersten Wochen. Ich spreche hier von der Aussenwelt. Diese ist voller Reize, viele kennt der Welpe noch nicht, die machen unsicher.

Angst

Hat der Welpe Angst vor einer Situation, dann streicheln wir ihn nicht oder trösten ihn sogar noch. Wir streicheln unseren Hund, wenn wir ihn loben. Also wird seine Angst bestärkt, wenn wir ihn streicheln! Wir können dem Hund Sicherheit geben, indem wir ruhig bleiben, ihn ev. ein wenig tätscheln oder eine Hand auf seinen Rücken legen, eine Art Kontaktliegen machen. Wir haben dann zwar Körperkontakt, aber loben die Emotion damit nicht.
Das Wunderbare bei den Welpen ist, dass sie neugierig sind, trotz Unsicherheit oder Angst. Also fördern wir diese Neugier. Wir erkunden das „angstmachende“ zusammen. Zusammen gehen wir an dieses „Ungetüm“, was Angst macht, sei es ein grosser Stein, ein Lastwagen, ein Traktor oder was es auch immer ist. Reden ist sehr wichtig, darum reden wir mit unserem Hund und zeigen ihm mit unserer ruhigen Stimme, dass alles gut ist und wir zusammen diese Situation zusmmen meistern.

Bodenstrukturen

Bis zu unserem Zwergengarten auf dem Hundeplatz wird der Welpe bereits einige Bodenstrukturen begehen, sei es die Holzschnitzel, Steinplatten, lose Steine oder ein Plastikgitter und andere Bodenstrukturen. Der Welpe lernt, dass diese Bodenstrukturen kein Hindernis darstellen, um darüber zu gehen. Da wir immer vorgehen, nutzen wir auch den „Folgetrieb“ des Welpen. Er will bei uns sein, er will seine Sicherheit nicht verlieren, also gehen wir zusammen über dieser Bodenstrukturen.
Er wird in ein Bällebad hüpfen und dort spielen, er rennt über Holzstämme, die auf dem Platz liegen oder versteckt sich unter der Rutsche oder im Kinderwägelchen.
Das wichtigste hier ist, dass der Welpe alles spielerisch lernt.

Folgetrieb

Genau! Dieser Folgetriebe nutzen wir mit unserem Welpen, damit er lernt, was wir wollen. Ist er an der Leine, können wir diesen Trieb nutzen, um ihn die Freiheit zu geben. Ja, ihr lest richtig, auch an der Leine hat der Hund Freiheit – Freiheit bedeutet Sicherheit und diese geben wir ihm. Wir zeigen ihm, was an der Leine alles möglich ist und wir lernen damit, auch über die Leine zu kommunizieren.

Den Folgetrieb aber nutzen wir auch, wenn der Welpe ohne Leine läuft. Er wird uns folgen, wir bestätigen und loben das. Wir zeigen ihm, wie weit er sich von uns entfernen kann, ohne seine Sicherheit zu verlieren. Geht er zu weit weg und hört nicht, ja, dann drehen wir uns um und gehen in die entgegengesetzte Richtung. Er wird das sehr schnell merken und uns nachrennen und schon haben wir einen Teil vom Rückruf geübt und können das überschwänglich loben.
Den Folgtrieb werden wir in anderen Sequenzen immer wieder einsetzen.

Was noch?
  • Wie füttern wir den Welpen (dreimal oder zweimal im Tag)?
  • Wie bringen wir ihm Ruhe bei?
  • Wie zeigen wir ihm, dass wir ihn überall anfassen werden?
  • Welche Krankheiten gibt es, auf die wir unbedingt achten müssen?
  • Spielen und Kontaktübungen mit der Beisshemmung will gelernt sein. Aber wie?
  • Wir wollen keine Ressourcenverteidigung, sei es Futter oder Spielis oder andere Dinge. Wie lernt der Welpe das?
  • Der Welpe darf nichts vom Boden aufnehmen. Kann er das lernen? Oh ja, auch das zeigen wir Euch.

Das alles und vieles mehr findet ihr in unserem Welpenkurs (Link zum Welpenkurs auf unserer Homepage). Die oben aufgeführten wichtigen Sequenzen werden bei uns angeboten, und zwar in jeder einzelnen Lektion. Darum ist es möglich, dass man jederzeit in den Welpenkurs einsteigen kann und diesen auch bis zur 19. Woche besuchen kann. Unsere Welpenkurse finden im Zwergengarten auf unserem Hundeplatz statt.

Der Welpe ist also angekommen und der Alltag hat sich eingespielt. Die Welpenschule haben wir besucht und so langsam entwickelt sich der Welpe zum Halbstarken – zum Junghund.

Worauf wir uns vorbereiten können und sollten, wie die Entwicklung weitergeht, erzähle ich Euch in den folgenden Beiträgen.

Liebe Grüsse
Vita